Der erste KölnTag in diesem Jahr steht unmittelbar bevor: Donnerstag, der 04. Januar 2018. Das ist eine gute Gelegenheit, mal wieder ins Museum zu gehen. Das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud lädt am KölnTag um 18:00 Uhr zu einem Gespräch ein: Trauen Sie Ihren Augen
Diese Aufforderung möchte ich gerne aufgreifen für die erste Schreibanregung in diesem Jahr. Lassen Sie sich an dieser Stelle in diesem Sinne ermuntern. Schreiben, was Sie sehen und was Sie zum Gesehenen assoziieren. Den Bildimpuls finden Sie heute im Bild der Woche. Die Photographie von Heinz Held und den Text „Leise rieselt der Schnee“ finden Sie hier: Bild der Woche.
Nehmen Sie sich nun bitte 5 Minuten Zeit und betrachten die Photographie. Am Einfachsten ist es, Sie stellen sich einen Timer (Mobiltelefon, Wecker) auf 5 Minuten. Bereit?
Trauen Sie Ihren Augen und verlassen Sie sich auf Ihre Wahrnehmung. Schreiben Sie Ihre spontanen Gedanken, Assoziationen und Erinnerungen entweder untereinander oder als Mind-Map auf. Hinweise dazu, finden Sie hier: mind-map
Was ist Ihr zentrale Wahrnehmung? Und was erinnern Sie?
- ein Geschehen aus der Weihnachtszeit im soeben zurückliegenden Jahr 2017
- eine längst vergessen gemeinte Kindheitserinnerung
- Und die beiden Personen – was denken Sie?
- Woher kommen die beiden und wohin sind sie wohl unterwegs?
- Was verbindet sie?
- Was assoziieren Sie noch?
Schreiben Sie weitere Stichworte auf. Aus den Stichworten, Gedankensplittern, Adjektiven und Begriffen wählen Sie anschließend diejenigen aus, die Sie am meisten „anzupfen“, markieren Sie diese farblich.
Und dann, trauen Sie sich und schreiben los!
Und noch eine Anregung: Wer Lust hat, kann den Satz Leise rieselt der Schnee mehrfach im Text einbauen z.B. als Anfangssatz oder als Schlusssatz eines Absatzes.
Und nun Viel Vergnügen beim Schreiben Ihres Textes mit dem Titel:
Leise rieselt der Schnee
Schreibvorgang
Stellen Sie den Timer erneut, nun auf 15 Minuten. Schreiben Sie Ihren Text. Da die Zeit begrenzt ist, eignen sich Momentaufnahmen, Vignetten, Augenblicke, Blitzlichter und knappe Kurzgeschichten. Gedankenströme und Momentaufnahmen sind besser als lange, epische, romanhafte Ansätze.
Zu langes Nachdenken behindert das spontane Hinschreiben; fangen Sie an, folgen Sie den ersten Impulsen (Perfektion aufgeben), überlassen Sie sich dem eigenen Ausdruck!
Und noch ein Tipp: Sich zu wiederholen ist oft ein hilfreiches Mittel, immer wieder in den Schreibfluss zu kommen. Wenn der Schreibfluss stockt, dann schreiben Sie einfach auf eine anderes Blatt, was da gerade geschieht, was „jetzt“ passiert, z.B.: es stockt, kein Gedanke stellt sich ein. Meistens geht es dann doch wieder weiter..
Ihre
Susanne Kieselstein
Uns hat dieser knackige Text erreicht. Viel Spaß beim Lesen!
Liese rieselt der Schnee.
An diesem Tag sind sie wie immer in Eile. Etwas ist anders, heute. Es ist der Tag vor dem Fest. Sie laufen wie immer in Eile. Obwohl sie wissen, dass die alten Herrschaften das nicht mögen, dieses Verspäten. An diesem Tag, das Verschwinden ineinander in Regenbogenfarben, wenn der Junge nicht da ist. Dem Blick auf die Uhr folgt das Erinnern an die Verabredung. Schnell in die Kleider, die Mäntel übergestreift. Und los. Der Junge wird längst warten.
An diesem Tag, könnte sie die Eltern fragen? An ihrer Seite, er, hebt seinen Blick. Beim Flattern der Regenschirme erschrecken sie beide. Wie ein Vogel im Verschwinden, im Fotoschlitz.
Die Worte verharren im feuchten Gefieder. Der Tag erlischt. Leise.
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