Gut ist es, dass man zumeist nicht weiß, was man so alles verpasst. Die diesjährige Verleihung des Chargesheimer-Stipendiums der Stadt Köln in der Artothek war ein Termin, der alles andere als Hüzün vermittelte.
Hüzün, erläuterte Sirin Simsek, kann man übersetzen mit Melancholie, Tristesse, Schmerz, Sehnsucht und/ oder auch Traurigkeit.
Hüzün ist der Titel der preisgekrönten filmischen Arbeit der diesjährigen Chargesheimer-Stipendiatin Sirin Simsek. Und genau darin lag ein großer Teil des Erfolgs dieses Events.
Neben dem tollen Publikum und der angeregten, erwartungsvollen Stimmung im Raum, der Würdigung durch die Kulturdezernentin Frau Susanne Laugwitz-Aulbach sowie der anschließenden Laudatio auf die Künstlerin durch Damian Zimmermann. Aufmerksam und gleichsam begeistertet reagierten die zahlreichen Gäste und dankten mit viel Applaus.


Und schließlich die Präsentation von Hüzün. Das Raumlicht wurde ausgeschaltet, der Film ein.
Sirin Simseks Arbeiten sind nicht nur handwerklich sehr professionell und inhaltlich spannend, sondern sie sind persönlich und zugleich politisch, sachlich und zugleich poetisch,
heißt es unter anderem in der Jurybegründung.
Für die Dreharbeiten zum Film ist Sirin Simsek in den Touristenort „Side“ an der türkischen Rivera zwischen Alanya und Antalya gereist. Durch die aktuellen politischen Entwicklungen ist der Tourismus dort fast zum Erliegen gekommen, die Ruhe der Nachsaison verstärkt die Tristesse, die mit intuitiv gewählten Motiven filmisch eingefangen wurden.

Es wird wieder hell und der Besucher kehrt zurück in den Raum der Artothek und hat etwas Großes gesehen. Es bleibt mir noch zu wünschen, Sie haben die Gelegenheit, die Ausstellung zu besuchen!
Susanne Kieselstein
artothek – HÜZÜN – noch bis zum 23.12.2017 , di-fr 13-19 Uhr/ sa 13-16 Uhr / Am Hof 50, 50667 Köln