2010

KindeRRRechte | 2010

Rights, Respect, Responsibility

Unter dem Titel „Rights, Respect and Responsibility“ fanden sich vier Schulen in einer Partnerschaft des Comenius-Projekts zum Thema Kinderrechte zusammen. In einer Reihe von internationalen Treffen erarbeiteten Schülerinnen und Schüler aus Stevensbeek/Niederlande, San Bonifacio/Italien, Portchester/England und vom Abtei-Gymnasium Brauweiler eine einzigartige Ausstellung. Thema: die Rechte von Kindern – weltweit, aber auch zuhause.

Die Ergebnisse des europaweiten Projekts wurden 2011 als zweite Ausstellung des Junior-Museums gezeigt. Den Verlauf des Projekts dokumentierte das Abteigymnasium. Die ausgestellten Objekte waren allesamt kreative Arbeiten – Kunstwerke, Fotos und Videoarbeiten von Jugendlichen.

Auch Konzeption und Adaption der Ausstellung stammten von Schülerinnen und Schülern. Unter Anleitung von Peter Mesenhöller bauten sie die Ausstellung auf und sorgten sogar für Pressearbeit und Werbung. Selbst die Ausstellungseröffnung fand als gemeinsame Aktion statt.

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Ort: JuniorMuseum
Ltg.: Peter Mesenhöller
Projektmanagement: Gudrun Grauenson
Finanz.: COMENIUS-Projekt der EU
Partner: Abteigymnasium Brauweiler in Zusammenarbeit mit Partnerschulen in den Niederlanden, in Großbritannien und Italien sowie UNICEF
Laufzeit/Dauer: 2010-2011/mehrwöchige Ausstellungspräsentation als Abschluss eines mehrjährigen Schulprojekts


Im Land des Goldenen Drachen der Weisheit | 2010

Jim Knopf zum 50. Geburtstag

2010 feierte der Kinderbuchklassiker „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ von Michael Ende seinen 50. Geburtstag. Die Stiftung Lesen und der Thielemann Verlag initiierten anlässlich des Jubiläums eine bundesweite Grußkartenaktion an Grundschulen.

Aus diesem Anlass konzipierte der Museumsdienst im Museum für Ostasiatische Kunst einen zweistündigen Literaturworkshop: „Im Land des Goldenen Drachen der Weisheit“. Die Schüler begleiteten Jim und Lukas auf ihrer abenteuerlichen Reise in das geheimnisvolle Reich Mandala (China). Dort entdeckten sie seltsam tönende Bronzeglocken, goldbestickte Drachenroben und kostbar verzierte Porzellangefäße. In der Werkstatt entstanden goldene Drachen, die mit Motiven aus der Geschichte zu einer einzigartigen Grußkarten wurden.

Der Workshop fand ungeahntes Interesse bei den Schulen, und so wurde das erfolgreiche Angebot in das ständige Programm für Schulklassen der Primarstufe übernommen.

Ort: Museum für Ostasiatische Kunst
Ltg.: Dr. des. Annette Bügener, Karin Rottmann
Finanz.: selbsttragend
Partner: Stiftung Lesen und Thienemann Verlag
Laufzeit/Dauer: 2010-2011/zweistündiger Workshop als buchbares Schulangebot


El Dia con Miró | 2010

Spanisch einmal anders

Ein Spanischkurs der Willy-Brandt-Gesamtschule verbrachte einen Tag im Museum Ludwig. Dort erlebten 20 Schülerinnen und Schüler ein zweisprachiges Projekt, das der Museumsdienst Köln mit finanzieller Förderung durch die damalige RAA realisieren konnte.

Die Jugendlichen beschäftigten sich mit der Kunst Mirós und seiner fantastischen Bilderwelt. Zugleich wurden sie künstlerisch aktiv, erprobten ihre Spanischkenntnisse direkt im Museum und spielten dabei Theater. Sprache wurde spielerisch eingesetzt, so dass Sprachunterricht und Museumserlebnis zu einer Einheit verschmolzen.

Das Projekt wird filmisch dokumentiert und bietet einen spannenden Einblick in den museumspädagogischen Alltag. Die Schülerinnen und Schüler gewinnen den unbekannten Museumsraum für sich und lassen ihren Fähigkeiten freien Lauf.

Ort: Museum Ludwig
Ltg.: Karin Rottmann
Coaching: Omar El-Saeidi
Finanz.: RAA
Partner: Willi-Brandt-Gesamtschule
Laufzeit/Dauer: 2010/eintägig


Orient express | 2010

Islamische Kunst – schnell vermittelt

Eine achte Klasse der Martin-Luther-King-Hauptschule erforschte die historischen Sammlungen des MAKK. In der Mehrzahl sind es Jugendliche mit Migrationshintergrund. So standen Objekte aus dem vorderen Orient im Mittelpunkt. Die Gruppe widmete sich dem kulturgeschichtlichen Kontext der Artefakte. Schnell wurde deutlich, dass auch und gerade islamische Kunst ihren Platz im Museum finden kann.

Im zweiten Schritt folgte ein Präsentationstraining, denn die Objekte sollten am Ende einer 6. Klasse der gleichen Schule vorgestellt werden. Nach dem Prinzip des Stationenlernens teilte sich die Klasse in Kleingruppen. Jeweils ein Objekt wurde in einem Quiz vorgestellt. Die jüngeren fanden nach dem Prinzip bekannter Fernsehformate die richtige Antwort unter vier Möglichkeiten.

„Orient express“ war wörtlich zu nehmen – eine schnelle und intensive Einführung in Aspekte der orientalisch-islamischen Kulturgeschichte, verbunden mit einer Performance-Einheit.

Ort: Museum für Angewandte Kunst Köln
Ltg.: Karin Rottmann; Marika Prandl-May
Schauspieltraining: Omar El-Saeidi
Finanz.: Amt für Weiterbildung und ZMI
Partner: Martin-Luther-King-Hauptschule (6. unf 8. Klasse)
Laufzeit/Dauer: 2010/mehrtägig


Mode – Codes – Sprachen | 2010

Spracherwerb, Modenschau und der eigene Style

21 Jugendliche, 19 verschiedene Muttersprachen, 1 Designerin. In diesem Projekt hielt die international renommierte Modeschöpferin Eva Gronbach im MAKK einen Modekurs mit Catwalk zum Abschluss. Parallel zur Ausstellung „Istanbul Fashion“ beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler zunächst mit Kleidung und Begriffen der Kostümkunde. Sie übersetzten sie in ihre eigenen Sprachen und übten Teamwork.

Der zweite Abschnitt galt der eigenen Kreativität. Aus einem weißen T-Shirt entstanden eigene Kollektionen. Der dritte Abschnitt bereitete mit einem Catwalk-Training auf die abschließende Modenschau im Museum vor. Eva Gronbach, Karin Rottmann und Omar El-Saeidi arbeiteten sehr intensiv mit der Gruppe. Das Selbstbewusstsein der Jugendiche wuchs spürbar.

Die unterschiedlichen Sprachen wurden zur Bereicherung. Ihre Vielfalt stand in bewusstem Gegensatz zur Uniformität des industriell gefertigten T-Shirts. Die Neugestaltung der Fabrikware wurde zum Anlass, Elemente der eigenen Kultur einfließen zu lassen. Die neue Kleidung entwickelte sich zum Symbol der eigenen Herkunftsgeschichte.

Ort: Museum für Angewandte Kunst Köln
Ltg.: Karin Rottmann; Eva Gronbach
Schauspieltraining: Omar El-Saeidi – Theater Bielefeld
Finanz.: Amt für Weiterbildung und Zentrum für Mehrsprachigkeit und Integration (ZMI)
Partner: Amt für Weiterbildung und ZMI
Laufzeit/Dauer: 2010/mehrtägig


Hiob & Ich | 2010

Fragen nach der Gerechtigkeit

Warum ich? Womit habe ich das verdient? Wo finde ich noch Trost? Existentielle Fragen, die Schülerinnen und Schüler der Johann-Christoph-Winters-Schule (Städtische Schule für Kranke in der Uniklinik Köln) besonders bewegen. Ganz persönliche Antworten fanden jene, die am Projekt teilnahmen, bei der intensiven Auseinandersetzung mit dem so genannten Hiob-Altar. Trotz der harten Schicksalsschläge, die den Propheten Hiob treffen, verflucht er Gott nicht. Er erhält seinen Besitz doppelt zurück und gewinnt eine neue Familie.

Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen widmeten sich die Jugendlichen dem Kunstwerk aus dem 15. Jahrhundert. Sie ließen sich von der Darstellung des schwer geprüften Hiob zu eigenen Zeichnungen, Collagen, Fotografien und Gedichten inspirieren. In Kooperation mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Uniklinik Köln und der Johann-Christoph-Winters-Schule erarbeitete der Museumsdienst eine Ausstellung, die in direkter Nachbarschaft zum Hiob-Altar im Museum zu sehen war. Die Verarbeitung ihres persönlichen Schicksals machte die Arbeiten der Jugendlichen zu besonders ausdrucksstarken Exponaten.

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Ort: Wallraf-Richartz-Museum; Fondation Corboud
Ltg.: Dr. Stephanie Sonntag
Partner: Johann-Christoph-Winters-Schule
Finanz.: Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Laufzeit/Dauer: 2010/mehrmonatig


NS-Geschichte unter Gender-Aspekten | 2010

Beobachtungsstudie zur Verbesserung der Bildungsarbeit

2009 und 2010 führte das Amt für Gleichstellung von Frauen und Männern ein stadtweites Projekt zur Stärkung der Gender-Kompetenz furch. Ziel  war die Stärkung von Gender-Aspekten innerhalb der Kölner Stadtverwaltung. Sechs sehr unterschiedliche Dienststellen beteiligten sich: das Amt des Oberbürgermeisters mit der Abteilung Internationale Angelegenheiten, das Personalamt mit der Abteilung Betriebliches Gesundheitswesen, das Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Amt für Wirtschaftsförderung, der Arbeitssicherheitstechnische Dienst, und, als einzige Einrichtung des Sektors Kultur, der Museumsdienst Köln mit dem NS-Dokumentationszentrum.

Wie können wir in der Vermittlung und bei der Auswahl und der Darstellung der Inhalte Gender-Aspekte berücksichtigen? Um dieser Frage nachzugehen, wurden zehn Schulgruppen begleitet und die Beobachtungen ausgewertet. Wie reagieren Mädchen, wie Jungen auf Aspekte der NS-Zeit? Welche Objekte sorgen für besonderes Interesse? Welches sprachliche Umfeld erleichtert die Rezeption? Wie muss eine gendertypische Führung aufgebaut werden?

Die Ergebnisse des gesamten Projekts wurden 2011 publiziert. Die Erkenntnisse zur musealen Vermittlungsarbeit gab der Museumsdienst über Fortbildungen an die freiberuflichen Führungskräfte weiter.

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Ort: NS-Dokumentationszentrum
Ltg.: Barbara Kirschbaum
Partner: Amt für Gleichstellung
Laufzeit/Dauer: 2009-2010/mehrere Beobachtungsstudien