Nach dem Upcycling Workshop ist nun der zweite Kurs im Rahmenprogramm zur Sonderausstellung „FULL HOUSE – Design by Stefan Diez“ gestartet. Im Workshop „Tradition trifft Technik – Fertigung einer Leuchte“ bei Designer Michael Winter entstehen Leuchten mit gefalteten Lampenschirmen und programmierbarem LED-Licht.
Michael Winter hat als gelernter Schreiner mit anschließendem Designstudium einen ähnlichen Werdegang wie Stefan Diez. Die Verbindung von Handwerk und Technologie, ist etwas, was beide umtreibt. Zu Beginn des Kurses zeigt Michael Winter den spielerischen und experimentellen Ansatz in Dietz` Ideenfindung und Arbeitsweise auf. Klar wird, dass für Stefan Dietz Industrie und Handwerk, Maß- und Massenfertigung keine Gegensätze sind.
Die Betrachtung innovativer Leuchten mit LED-Technologie schürt die Vorfreude auf das eigene Gestalten. „Auch das Thema Falten, das Spiel zwischen zwei und dreidimensionalen Materialien, spielt in Dietz` Schaffen eine große Rolle“, so Michael Winter. Deutlich wird dies am Objekt „Bent“ – zu übersetzen mit „Gebogen“ oder „Gebogenes“: Die Aluminiumfläche wird zwar industriell hergestellt, jedoch schließlich per Hand gebogen, um die Produktpalette von Bänken, Tischen und Hockern entstehen zu lassen. Handwerk und modernste Technologie – die Überleitung zum praktischen Teil des Workshops in der Werkstatt des Museums.
Im Werkraum angekommen, liegen Schneideunterlagen, Cutter, Papier und Lineal für die ersten Lampenschirme bereit. Bevor losgelegt wird, gibt Michael Winter aber eine Einführung in die Technik. Für das Programmieren des LED-Lichtes werden ein USB-Netzteil, eine Steckplatine und ein Microcontroller benötigt. Programmiert werden kann zum Beispiel, dass die Elektronik auf verschiedene Lichteinfälle reagiert: Ist das Umgebungslicht hell, so leuchtet die Lampe gelb; ist es dunkel, verändert sich die Farbe des Lampenlichts zu einem kräftigen, dunklen Rot, das wie eine Flamme flackert. „ Es entsteht ein Stimmungslicht“, so Michael Winter.
Dann geht es mit dem ersten Faltversuch einer Lampe los. Die Technik der Faltung ist vergleichbar mit dem Prinzip des Origami – Exaktheit und Ruhe sind hier wichtige Komponenten. „Eine kniffelige Angelegenheit“, so einer der Teilnehmer – erfahrenere Kursteilnehmerinnen geben neben dem Kursleiter Hilfestellung – nicht nur der einzelne wächst an seinen Aufgaben sondern auch die Gruppe selbst wächst an diesem heiteren Nachmittag ein Stück weit zusammen.
Die ersten Prototypen einer kleinen Tischlampe sind fertig. Das gefaltete Blatt mit Waben oder Rautenmuster dient dabei als Lampenschirm, der über die Elektronik mit dem LED-Licht gestellt wird.
Die Faltungen werden nun mit einem größeren Format und anderen, beschichteten Papier ausprobiert. Die TeilnehmerInnen erhalten zusätzliche Tipps bezüglich der Papierstärke und Gestaltung verschiedener Lampenversionen mit dieser Faltung, um Anreize für das weitere Gestalten mit auf dem Weg zu geben.
Mit den fertigen Lampen entsteht am Ende eine Art „Selfie-Wettbewerb“ – der Erfolg will nicht nur festgehalten sondern auch Demonstriert werden. Wer hat die beste Lampe und sieht am besten neben ihr aus? Mit einer neuen Anregung zum selber Gestalten und mit einer Aufgabe ein transparentes Blatt zu falten, gehen die TeilnehmerInnen gut gelaunt und ausgelassen aus dem Workshop.
Alle Workshops des Museumsdienstes in den Kölner Museen finden Sie hier.