Zwischen Nähe und Distanz – Auseinandersetzungen mit Richter

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Am 28. September 2017 eröffnete das Dezernat 43 der Bezirksregierung Köln in Zusammenarbeit mit dem Museumsdienst Köln und der Museumsschule Köln um 14 Uhr eine Ausstellung der Leistungskurse Kunst Paul-Klee-Gymnasium Overath und Heinrich-Böll-Gymnasium Troisdorf:  „Zwischen Nähe und Distanz“. Die Kurse beschäftigten sich im Rahmen des Zentralabiturs Kunst NRW 2018 mit dem Werk Gerhard Richters.

Als Reflex auf die beeindruckende und vielbesuchte Ausstellung zu seinem 85-Geburtstag „Gerhard Richter – Neue Bilder“ im Frühjahr 2017 im Museum Ludwig wurden die beiden Kurse eingeladen, jeweils mit ihren Kurslehrkräften, Frau Kesseler und Herrn Bonus, ein künstlerisches Arbeitskonzept zu entwickeln. Im Fokus standen das vielfältige und vielschichtige Werk von Gerhard Richter und der aktuelle Zentralabiturschwerpunkt „Künstlerische Sichtweisen und Haltungen zwischen Distanz und Nähe“. Dabei ging es nicht um eine Imitation des Werks von Gerhard Richter, sondern um einen altersadäquaten, kreativen und künstlerisch überzeugenden sowie vertieften Umgang mit dem vielschichtigen und anspruchsvollen Thema.

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Die Grundlage hierzu bildete der intensive Austausch mit den Werken während des Besuchs der Kölner Ausstellung, begleitet von Angelika von Tomaszewski (Museumsdienst Köln) und Björn Föll (Museumsschule Köln). Dieser wurde davor und danach ergänzt durch die fachliche Beratung und Begleitung der beiden Lehrkräfte.
Der anregende Ausgangspunkt war eine Informationsveranstaltung für Lehrkräfte im Museum Ludwig, bei der neben der Vermittlung von Hintergrundwissen und methodischen Werkzugängen auch verschiedene künstlerische Vorgehensweisen vorgestellt und ausprobiert wurden. Diese Methoden und die Arbeit Richters mit seinem opulenten Bildfundus an Fotografien, dem sogenannten „Atlas“, ermöglichten den Schülerinnen und Schülern verschiedene Zugänge.

Die Vernetzung der innerschulischen und außerschulischen Lernorte bereicherte die Projektarbeit im Unterricht und bot eine vertiefte, anregende Begegnung mit originalen Kunstwerken, welche hier manchmal sogar noch nach frischer Ölfarbe rochen. So kann man in der Ausstellung in der Bezirksregierung auf individuelle Reflexe und Reflexionen der jungen Künstlerinnen und Künstler auf Richters Werk schauen und auf eine erfreuliche Vielfalt individueller Positionen mit unterschiedlichen, mitunter anspruchsvollen künstlerischen Techniken.IMG_2272 (2)

Das kühl kalkulierte, als virtuos bezeichnete Œuvre legt einen hohen technischen Maßstab an und konfrontiert mit komplexen Bildern banaler und bedeutsamer Geschichte und Geschichten. Richters Biograf Dietmar Elger nennt sie „Anschauungsmaterial einer verlorenen Wahrheit“. Eine psychologisch recht spannende Herausforderung, die eigene Wahrnehmung zu reflektieren, die eigenen Bilder und Vorbilder zu untersuchen und zu dekonstruieren und Werke zu schaffen, die Offenheit zulassen, Unschärfe kultivieren und Vertrautes distanziert wahrnehmen lassen. Viele der teilweise komplexen Werke der Schülerinnen und Schüler spiegeln das in beachtlicher und intensiver Weise wider. Sie zeigen Mut, eigene Positionen zu entwickeln, parallel zu Richters Werk, mit selbst gefundenem Ausdruck. Es geht um den Ausdruck von Inner -und Zwischenmenschlichem, um die Darstellung unserer Haltung zu unserer, auch medial vermittelten, näheren und weiteren Umgebung.

Angelika von Tomaszewski, Björn Föll

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