Köln mit allen Sinnen erleben – diese Idee hatten wir vom Museumsdienst Köln, als es letztes Jahr darum ging, uns für das Förderprojekt „MuseobilBOX – Museum zum Selbermachen“ des Bundesverbandes Museumspädagogik e.V. zu bewerben. Im Rahmen des Förderprogramms „Kultur macht stark. Bündnis für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unterstützt der Bundesverband seit 2013 Ideen, die es Kindern und Jugendlichen ermöglichen, sich mit Kunst und Kultur in ihrer Region auseinanderzusetzten.

Für uns war klar, dass eine solche Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur nicht nur mit den Augen, sondern mit allen Sinnen erfolgen muss. Die Workshops sollten den teilnehmenden Kindern nicht nur die städtischen Museen näherbringen, sondern sie auch dazu ermutigen, ihr Stadt und ihre Lebenswelt eigenständig und mit allen Sinnen zu erkunden. Schnell waren vier Schulen sowie vier Träger der Offenen Ganztagsbetreuung als Bündnispartner gefunden. Gemeinsam veranstalteten wir zwölf mehrtägige Workshops zu den Themen Hören, Schmecken, Fühlen und Riechen.
Die Kinder der KGS Zehnhofstraße erkundeten in den Workshops „Klang und Schall überall“ nicht nur die Radioausstellung im Museum für Angewandte Kunst, sondern gingen auch rund um ihre Schule und in der Kölner Innenstadt auf Klangfang. Zu hören sind die akkustischen Eindrücke in den Museobilboxen der Kinder.

Bei den Workshops „Süsses und Saueres“ drehte sich alles um den Geschmackssinn. Die Kinder der GGs Westerwaldstraße endeckten im Römisch-Germanischen Museum und im Wallraf-Richartz-Museum, was in vergangenen Zeiten alles auf den Tisch kam und gestalteten ihr eigenes Lieblingsessen in den Museobilboxen
„Mit Fingerspitzengefühl“ hieß es für die Teilnehmer der James-Krüss-Schule. Sie lernten im Rautenstrauch-Joest-Museum Objekte aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen kennen und sammelten in den Museobilkboxen Alltagsgegenstände und Materialgruppen.
Als letzte Gruppe nahmen die Supernasen von der GGS Merianstraße an zwei Workshops zum Thema „Stadtschnüffer unterwegs“ teil. Sie erfuhren nicht nur, wie es im Mittelalter in Köln gerochen – oder vielmehr gestunken- haben muss, sondern entdeckten und verglichen viele Alltagsgerüche aus unserer eigenen Gegenwart. In den Museobilboxen präsentieren sie die passenden Gerüche zu allen vier Jahreszeiten.

Hören, Schmecken, Fühlen und Riechen – da fehlt doch noch etwas? Der Sehsinn wird repräsentiert durch eine Ausstellung aller Boxen im Blickpunkt im Rautenstrauch-Joest-Museum. Entstanden sind mehr als 50 spannenden „Museen in der Kiste“, an denen rund 200 Schülerinnen und Schüler gearbeitet haben.
Bei allen teilnehmenden Kindern, unseren vier Partnerschulen sowie den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Offenen Ganztagsbetreuung bedanken wir uns herzlich!
Köln mit allen Sinnen
Ein Schulprojekt im Rahmen des Förderprogramms
„MuseobilBOX – Museum zum Selbermachen“ im Blickpunkt im RJM
24.4. – 21.5.2017