Holz ist ein einzigartiges Material. Für seine Verarbeitung braucht es das richtige Werkzeug und vor allem: Verständnis. Schon lange hatte der Museumsdienst über kreative Angebote im MAKK nachgedacht – nicht für Kinder, sondern für Erwachsene. Schließlich war der neue Kurs mit Hauke Schmidt geboren.
Beim Rundgang durch das Museum sehen sich die Kursteilnehmer die wunderbaren Exponate erst einmal unter konstruktiven Aspekten an. Stilgeschichte ist diesmal gar nicht so wichtig. Und Tischlermeister Schmidt gewinnt den Objekten ganz neue Aspekte ab.

Do-it-youself
Und nun, in der Werkstatt, liegen vor den Teilnehmern japanische Sägen und scharfe Stecheisen. Vorsicht ist also geboten, aber keine Sorge: Der Umgang mit den Werkzeugen wird trainiert. Die ausgewählten Holzarten – amerikanischer Nußbaum, Platane oder japanische Roteiche – sorgen für ein sinnliches, haptisches Erlebnis. Es handelt sich um Holz aus Köln – die Bäume sind im Kölner Stadtwald gewachsen.

Einiges zu stemmen!
Eine traditionelle Eckverbindung soll entstehen – die sogenannten „offenen Zinken“. Für diese Verbindung zweier Holzstücke werden die Zinken mit der Dozuki-Säge geschnitten und die Teile ausgestemmt, in die später die „Schwalbenschwänze“, das Gegenstück der Verbindung, eingepasst werden. Am Ende steht ein Winkelstück; es kann als Buchstütze, kleines Regal und Schreibtischordner dienen – oder als Dekorationsobjekt.
Kreativ trifft kontemplativ
Erfahrungen mit natürliche Materialien, die Arbeit mit den eigenen Händen, Wertigkeit und Dauer – ein neuer Erfahrungsschatz, der die acht Kursteilnehmer bereichert hat. Und deshalb gehen sie aus dem Kreativwochende glücklich nach Hause – in der Hand das eigene Exponat.

Im Sommer gibt es wieder Gelegenheit, im MAKK an einem Kurs mit Hauke Schmidt teilzunehmen. Dann steht eine Designikone, einen Stuhl von Gerrit Rietveld, im Mittelpunkt. Solch einen Stuhl werden die Kursteilnehmer hier selbst anfertigen.
Wer sich schon jetzt dazu anmelden möchte, kann das hier tun. Weitere Kurse für Erwachsene finden sich im Jahresprogramm des Museumsdienstes.
Andrea Imig