Für die Ausstellung „Boro – Stoffe des Lebens“ im Museum für Ostasiatische Kunst hat der Museumsdienst ein Programm für Schüler entwickelt, das für die Themen Upcycling und Nachhaltigkeit sensibilisieren soll. Hierzu finden Schülerführungen – „Aus Alt wir Neu“ (Primarstufe) – und zweistündige praktische Workshops – „Upcycling auf Japanisch“ (SEK I/II) – statt. Angeregt durch die Textilobjekte der Ausstellung „Boro“, die aus Stoffresten gefertigte Kleidung der japanischen Landbevölkerung zeigt, erfahren die Schüler viel über Wiederverwertung von Stoff. Das wiederum bietet „Stoff“ um nachzudenken: über Herkunft und Nutzung von Kleidung und Textilien. Häufig werden die Jeans heute gar nicht mehr bis zum Verschleiss getragen, wie das früher üblich war. Zur großen Verwirrung jeder Großmutter werden sie im Gegenteil teilweise sogar schon mit Löchern gekauft.
Die Schüler sollen ins Nachdenken und Gespräch darüber kommen, wie man Kleidung wiederverwerten oder anders nutzen kann, anstatt ein ungeliebtes Teil nach drei Mal Tragen weg zu schmeißen. Zusätzlich zur buchbaren Führung gibt es die Möglichkeit in der Museumswerkstatt selbst Upcycling zu betreiben. Gespendete oder selbst mitgebrachte, gebrauchte Jeans werden zerschnitten und daraus individuell gestaltete Taschen, Kissenbezüge oder Collagen genäht.
Am Mittwoch fand dazu eine Lehrerfortbildung statt. Gespannt lauschten die Lehrerinnen von verschiedenen Schulen der Führung durch die Ausstellung „Boro – Stoffe des Lebens“ und schauten sich Werkstatt und Materialen für den Workshop an. Nach einem angeregten pädagogischen Austausch über Upcycling und Nachhaltigkeit, können sich einige Lehrerinnen gut vorstellen mit ihren Schülern die Ausstellung und die angebotenen Werkstätten zu besuchen.
Leila Weltersbach