Vergangenen Dienstag trafen sich 17 Erzieherinnen aus städtischen Kitas im Museum Ludwig. Während des Vormittags sollten die Erzieherinnen Neues darüber erfahren, wie sie Vorschulkindern Kunst auf spielerische Art und Weisen näher bringen können. Julia Müller leitete die Fortbildung und setzt vor allem auf die Förderung von Sprache und emotionaler Kompetenz. Dabei durften diesmal auch „die Großen“ ausprobieren, diskutieren und zu aller Vergnügen malen und zeichnen.

Der Tag begann mit einer Besprechung des Gemäldes „L’arlequin“ von Pablo Picasso. Die Teilnehmerinnen analysierten Stimmung, Gesichtsausdruck und Körperhaltung der Figur und erklärten ihre Beobachtungen. Anschließend ging es bei den expressionistischen Gemälden weiter. Hier wurde ebenfalls der Fokus auf ein einzelnes Bild gelegt, „Die Eisenbahnüberführung“ von Ernst Ludwig Kirchner.

Diesmal ging es um die Vertonung des Bildes – ebenfalls eine gute Methode um sich der Stimmung eines Kunstwerkes zu nähern. Dazu überlegten sich die Erzieherinnen in kleinen Gruppen, welche Geräusche und Töne in der Szene, die das Bild zeigt, vorkommen könnten. Für die Vertonung der Geräusche hatte Frau Müller einige Instrumente wie eine Triangel und Klangstäbe, aber auch Alltagsobjekte wie Plastiktüten mitgebracht. Interessante Klänge entstanden, die auch andere Besucher des Museums zum Bild lockten. Vertont wurden die Züge, der Wind, der Regen und die laufenden Menschen.
Farben und Emotionen standen im Mittelpunkt der nächsten Übung. Dafür wurden zehn verschiedene Farbtafeln auf den Boden gelegt. Die Teilnehmerinnen sollten sich passend zu vorgegebenen Begriffen wie neugierig, traurig oder aufgeregt zu einer Farbtafel stellen. So kommt Bewegung in die Veranstaltung ! Die Kinder können selbst überlegen, wohin sie sich bei welchem Gefühl stellen, und schon ergibt sich ein Gespräch.
Beim der letzten Übung wurden die Erzieherinnen zu „Versuchskaninchen“ und durften neues didaktisches Material testen. Es handelte sich um Farbquadrate aus Filz, die sich aufteilen und neu zusammensetzen lassen. Aufgabe war nun sich in Gruppen mit einem abstrakten, meist nur aus einigen Farbflächen bestehenden Gemälde auseinander zu setzen. Mit Hilfe einer Schreibübung sollten sie möglichst viele zum Kunstwerk passende Begriffe sammeln und sich die beiden wichtigsten davon aussuchen. Zu diesen Begriffen entstanden nun, unabhängig von den Originalbildern, eigene kleine Kunstwerke aus Filz.

Nach der Mittagspause ging es im Werkraum des Wallraf-Richartz-Museum weiter. Die Erzieherinnen wurden selbst kreativ und bemalten ausgedruckte „Selfies“ mit Wachsmalkreiden.
Am Ende des Vormittags war nicht nur Julia Müller zufrieden. Auch alle Erzieherinnen gaben ein durchaus positives Feedback zu der Fortbildung ab. Die Übung mit den Filzplatten kam besonders gut an und wird mit Sicherheit in nächster Zeit oft zum Einsatz kommen. Sowohl für „die Kleinen“ als auch für „die Großen“!
Leila Weltersbach