Methoden: Sprache lernen im Museum

Heute wollen wir eine der zahlreichen Fortbildungen aufgreifen, die im Bereich „Sprache lernen im Museum“ angeboten werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit mit dem Experten Dr. Paul Meyermann vom Institut für Sprach-, Medien- und Musikwissenschaft der Universität Bonn als Motor für eine spannende Entwicklung der Museumspädagogik erwiesen. Dort in der Abteilung Sprachwissenschaft bzw. am Sprachlernzentrum arbeitet der Wissenschaftler mit unterschiedlichen erlebnisorientierten Methoden des Spracherwerbs, die gemeinsam mit Karin Rottmann in die museumspädagogische Praxis integriert wurden.

Meyermann ist überzeugt: „Sprachenlernen ist immer dann sinnvoll und effektiv, wenn Inhalte gewählt werden, die die Sprachenlerner interessieren und beschäftigen. Das zeigen Erkenntnisse der Spracherwerbsforschung.“ In der Zusammenarbeit mit dem Museumsdienst habe man sich die Frage gestellt, welche Impulse das Museum als Lernort bereitstellen kann. Der Sprachwissenschaftler hält Museen und insbesondere Kunstmuseen für einen ausgezeichneter Ort, um inhaltsbezogen Sprache zu lernen und zu üben. Durch die unterschiedliche Rezeption von Kunst bzw. Kunstwerken sei sichergestellt, dass das Lernen von Sprache nicht singulär und individuell stattfindet, sondern Möglichkeiten des Miteinanders, des Austausches und der Diskussion in der Lerngruppe entstehen.

Spracherwerb
Deutsch als Zweitsprache vor Yves Klein (Foto: Museumsdienst Köln)

Die Erfahrungen in den Museen habe gezeigt, dass ihre Kunstwerke sozusagen ein Fenster zu einer anderen Kultur öffneten und  über den Sprachzugewinn und die Sprachanwendung hinaus persönlichkeitsentwickelnde Prozesse ermöglichten. Kunstwerke regten zum produktiven (Sprach)Handeln an und ermöglichten vielfältigste Formen der Beschäftigung und Auseinandersetzung. Interkulturelle Erfahrungen würden durch den Kontakt mit dem Kunstwerk und die Kommunikation mit anderen Lernenden initiiert.

Sprachen lernen

Wer sich mit DaF- oder auch DaZ-Programmen beschäftigt und sich dafür interessiert, diese einmal im Museum auszuprobieren, der findet in der folgenden Datei eine Menge Anregungen, die Karin Rottmann und Paul Meyermann zusammgestellt haben.  Alle Übungen wurden in zahlreichen Fortbildungen vor allem mit Lehramtskandidatinnen diskutiert und wiederholt auch mit Lernenden aus der benannten Zielgruppe einem Praxistest unterzogen. Das Fazit aller Beteiligten: die Museen können einen wertvollen Beitrag im Zusammenhang moderner Methoden des Spracherwerbs liefern.

Anke von Heyl

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s