Mittlerweile gehören die Methoden des Kreativen Schreibens zum festen Repertoire in der Museumspädagogik. Vor allem in den Kunstmuseen ist diese persönliche Art der Begegnung mit den Werken gewinnbringend. Denn die von allen Seiten immer wieder geforderten Möglichkeiten zur Partizipation am Kulturbetrieb werden mit den verschiedensten Schreibrezepten auf einer recht niederschwelligen Ebene eingelöst. Und im Zusammenhang mit unserem „Blau-Projekt“ kommt einem natürlich sofort eines der beliebtesten Rezepte in den Sinn: Das sogenannte Farbelfchen. Hinter dem netten Namen verbirgt sich eine Systematik von fünf Zeilen, die vorgegeben ist und innerhalb derer man verschieden lange Wortreihen einfüllen soll.

1. Zeile: BLAU
2. Zeile: _______________ _____________ (ein Ort)
3. Zeile: _____________ _____________ _____________ (ein Gefühl)
4. Zeile: _____________ ____________ _____________ __________ (was es mit mir zu tun hat)
5. Zeile: _____________ (Schlusswort!!)
Suchen Sie sich also ein Kunstwerk im Museum aus, dessen blaue Farbtöne Sie inspirierend finden. Suchen Sie sich eine stille Ecke – möglichst mit Sitzgelegenheit (vielleicht leihen Sie einen Hocker an der Kasse aus) – und schauen Sie erst einmal! Vesuchen Sie, sich länger als fünf Minuten auf das Bild zu konzentrieren. Fahren Sie mit den Blicken jede Einzelheit des Bildes ab. Nun denken Sie an das Blau! Welchen Ort verbinden Sie mit dem Blau auf dem Bild. Das muss nicht unbedingt ein realer Ort sein. Welche Gefühle kommen beim Betrachten des Bildes auf. Notieren Sie Ihre Assoziationen. In einzelnen Begriffen, als Satzfolge – ganz wie Sie möchten. Nur halten Sie sich an die vorgegebenen Zeilen und Anzahl der Wörter. Mit dem Schlusswort können Sie noch einmal ein Ausrufezeichen setzen. Gerne können Sie auch Ergebnisse dieses Farbelfchens hier als Kommentar posten. Wir würden uns sehr freuen.
Als Anregung hier ein Beispiel:
Blau
monochrom, intensiv
ein wunderbarer Seelenzustand
immer wieder entdecke ich
Blau
Ach ja: Der Name des Schreibrezeptes kommt von der Anzahl der Worte, die am Ende geschrieben sind: elf.
Anke von Heyl