Blue Note (Blau 19)

Eine Blue Note prägt den Charakter von Bluesstücken und ist in ihrer Herkunft den Naturtönen näher als dem Tonsystem westlicher Herkunft. Die Sängerinnen Ella Fitzgerald oder Billy Holliday fühlten sich dieser blauen Note einst sehr verbunden. Für Synästhetiker entsteht zur Farbe Blau ein ruhiger Ton. Eher leise, der Ferne verhaftet. Wassily Kandinsky empfand zum hellen Blau den Klang einer Flöte und beim eher dunklen Blau das Cello. In einem schönen Fotoprojekt haben drei Künstlerinnen ihre Arbeiten nach Farben sortiert und einen Musiker gebeten, eine Komposition zu den unterschiedlichen Farben zu entwickeln.

Zahlreiche Künstler – vor allem die der Klassischen Moderne – haben sich in ihrer Kunst von der Musik inspirieren lassen. Paul Klee gehört neben Kandinsky zu denen, die musikalische Bilder malten. In seinem Bild „Heroische Bogenstriche„, das er mit blauer Farbe auf Zeitungspapier malte, stecken ganz eindeutig Hinweise auf einem musikalische Komposition. Musik in der Bildenden Kunst – das ist kein neues Thema. Besonders im Mittelalter regte man die Sinne auf diese Weise an. In besonderem Maße wird dies im Museum Schnütgen zelebriert.

Meister des Laacher Samson, Geiger aus einem Davidzyklus, um 1210 (Köln, Museum Schnütgen, K 163.  (Foto: © Rheinisches Bildarchiv Köln, rba_c002344)
Meister des Laacher Samson: Geiger aus einem Davidzyklus, um 1210, Köln, Museum Schnütgen, (Foto: RBA Köln)

Auf diesem Kastenrelief mit einem Fiedler sehen wir möglicherweise den biblischen König David oder einen Musiker aus seinem Gefolge. Um 1200 entstand es wahrscheinlich für die Chorschranke des alten Domes. David als Symbolfigur der Musik ist in der Sammlung des Museums zu sehen, die in der Kirche St. Cäcilia eingerichtet wurde. Die Heilige Cäcilie wird als Patronin der Kirchenmusik verehrt und mit einer wunderbaren Konzertreihe feiert das Museum die mittelalterliche Musik.

Anna von Hachenberch Antiphonar
Antiphonar der Anna Hachenberch, Stiftsdame von Sankt Cäcilien (?) Köln, Fraterherren am Weidenbach (Schreiber), um 1520/1530, Köln, Museum Schnütgen (Foto: RBA Köln)

 

Am kommenden Donnerstag, dem 3. Mai, wird im Museum Schnütgen eine besondere Form des musikalischen Erlebnisses präsentiert. Um 18.00 Uhr beginnt dann ein Wandelkonzert. Bei einem Wandelkonzert bewegen sich die Zuhörer frei im Raum. Sie erleben auf diese Weise ganz neue neue akustische Eindrücke. Schüler des Gymnasiums Liebfrauenschule werden gemeinsam mit dem Musikgymnasium aus Kattowitz das Kirchenschiff von St. Cäcilien zum Klingen bringen.

Anke von Heyl

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