Peter Behrens war ein sprichwörtlicher #alleskönner: Architekt, Maler, Designer und Typograph – als Schriftgestalter hat er eigene Schriften entworfen und Layouts gestaltet: Das AEG-Logo oder der Schriftzug „Dem deutschen Volke“ am Berliner Reichstagsgebäude – sie alle sind mittlerweile Ikonen der Gestaltung.
Nach einer Inspiration in der Ausstellung und einer Zeitreise zwischen Jugendstil und Neuer Sachlichkeit gestalten die Schüler*innen nach Übungen eigene Logos und Claims: Lieblingssprüche, Namen, Schullogo … wir bieten unterschiedliche Anregungen zum graphischen Gestalten an. Der Einstieg in die Welt des grafischen Gestaltens gelingt mit einem Typo-Memory-Spiel.
Hierbei werden in Kleingruppen einzelnen Musikrichtungen besondere Schriftarten zugeordnet. Einiges ist sicher nicht ganz eindeutig, aber die Diskussion ist Teil des Spiels. Ziel ist es vielmehr, die Auseinandersetzung mit Schrift und Typographie einzuleiten, und ein Gefühl für eine passende Schrift für ein bestimmtes Produkt zu fördern. Anschließend berichtet jede Gruppe kurz über ihre Entscheidungen.
Das Spiel ist Teil der Bildungsplattform des Sächsischen Bildungsservers, der Unterrichtsinhalte für Lehrer und Schüler zum Thema Schrift an der Schule darstellt. Es wurde entwickelt und bereitgestellt von Helmar Fischer, Mittelschule Weixdorf, Dresden.
Die Jugendlichen aus der Jugendwerkstatt Köln-Ehrenfeld kamen aus den Werkbereichen Schreinerei, Metall-Werkstatt und Kfz-Technik. Interessant ist vielleicht die Gestaltung eines Logos für den späteren eigenen Betrieb?
Der Museumspädagoge und Designer Michael Winter erklärt, dass ein Logo aus Farbe, Form und Schrift entstehen sollte – als Erkennungszeichen, welches leicht verständlich, unverwechselbar und leicht reproduzierbar sein sollte: „Ein Logo ist dann gut, wenn man es mit dem großen Zeh in den Sand kratzen kann.“ , so der Typograph und Gestalter Kurt Weidemann.
Am Anfang allen Gestaltens steht Papier und Bleistift: zunächst werden einige Varianten von Layouts entwickelt und diskutiert, bis man sich für eine zur Realisierung des Logos entscheidet.
Der Prozess der Layouterstellung erfolgt meist in 3 Etappen, vom Scribble über das Rohlayout zum Reinlayout – ein Prozess, denn wir versuchen, den Schüler*innen in unserem Workshop nahezubringen.
Die letzte Etappe ist die Reinlayouterstellung. Typografie, Grafik- und Farbkomposition werden hier noch einmal optimiert. Entstanden sind sehr unterschiedliche Logos: manche geometrisch fast spiegelsymmetrisch, manche eher ornamental-floral und dekorativ – also ganz im Stil Peter Behrens‘, der auch beide Spielarten beherrschte und der die Schülerinnen und Schüler hier offensichtlich inspiriert hat.
Bei Interesse können Sie hier den beschriebenen Workshop buchen. Die Sonderausstellung ist noch bis zum 1. Juli zu sehen.
Hier finden Sie das gesamte Rahmenprogramm zur Sonderausstellung.
Bilder: Museumsdienst Köln, Michael Winter, Andrea Imig