vielleicht – nicht immer – manchmal

Sommerfrische lautet der Titel zum Bild der 26. Woche – 25. Juni bis 1. Juli 2018. 

Es ist ein Gemälde von Wilhelm Trübner mit dem Titel Auf Frauenchiemsee, um 1891. (Öl auf Leinwand, 62 x 76 cm. ) Köln, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Inv.-Nr. WRM 2375 (Foto: RBA Köln).Trübner, Wilhelm, Auf Frauenchiemsee, Öl & Leinwand, um 1891 (Köln, Wallraf-Richartz-Museum + Fondation Corboud, WRM 2375.  (Foto: © Rheinisches Bildarchiv Köln, rba_c000241)

 Noch zwei Wochen! Dann machen sich Tausende wieder auf den Weg, um Sonne und Strand, Berge und Seen, Party oder Einsamkeit zu suchen. Die wenigsten werden jedoch ein Urlaubskonzept verfolgen, wie es unser Bild der Woche ausstrahlt: Sommerfrische. Wilhelm Trübner hat gemalt, was seine Zeitgenossen im 19. Jahrhundert als Erholung empfanden: eine ruhige Zeit in sommerlicher Landidylle zu verbringen. Ob es damals aber auf der Fraueninsel, die hier in Szene gesetzt ist, allerdings wirklich so beschaulich zuging?

So wird der weitere Text zu diesem Bild der Woche eingeleitet.

Vielleicht

haben Sie nun Lust, noch mehr im Bild zu entdecken. Bitte betrachten Sie es für einige Augenblicke intensiv. Nehmen Sie sich dafür am besten 5 Minuten Zeit. Am Einfachsten ist es, Sie stellen sich einen Timer (Mobiltelefon). Bereit? Schreiben Sie nun im Anschluss Ihre spontanen Gedanken, Assoziationen und Erinnerungen dazu untereinander – mindestens 11 – auf ein Blatt Papier.

Nicht immer

gelingt das direkt, daher hier noch einige Anregungen zur Hilfe:

  • Ordnen Sie dem Bild ein Thema zu
  • Wählen Sie ein Detail aus, was für Sie im Mittelpunkt steht
  • Benennen Sie eine Grundstimmung im Bild
  • Heben Sie etwas hervor, etwas scheinbar Nebensächliches

Schreiben Sie nur Stichworte auf, ohne lange Nachzudenken, ohne zu beurteilen.

Aus den Stichworten, Gedankensplittern, Adjektiven und Begriffen wählen Sie nun Ihre persönliche Überschrift für Ihren Text aus.

Und nun lade ich Sie ein, den Text zum Bild der Woche vollständig durch zu lesen, indem Sie dem link folgen: Bild der Woche

Lassen Sie sich davon inspirieren, lassen Sie alles auf sich wirken. Und nun schreiben Sie eine weitere Assoziationskette mit mindestens 11 Stichworten, schreiben Sie auch hier wieder spontan,  folgen dem, was Ihnen direkt in den Sinn kommt. Jetzt haben Sie einen Fundus an Assoziationen.

Manchmal

will man den Titel ändern,  folgen Sie Ihren Impulsen. Vielleicht stechen nun andere Stichworte  hervor, dann umkreisen Sie diese mit einem farbigen Stift oder Textmarker und folgen anschließend Ihren Einfällen und schreiben Ihren Text.

Wer mag,  kann dazu auch ein Muster einfügen, indem in regelmäßigen Abständen eines der folgende Wörter eingefügt wie   vielleicht // nicht immer// manchmal.

Ich wünsche Ihnen recht viel Erfolg und Vergnügen!

 HILFE für den Schreibvorgang

Stellen Sie den Timer, nun auf 15 Minuten. Schreiben Sie. Da die Zeit begrenzt ist, eignen sich Momentaufnahmen, Vignetten, Augenblicke, Blitzlichter und knappe Kurzgeschichten. Gedankenströme und Momentaufnahmen sind besser als lange, epische, romanhafte Ansätze.

Zu langes Nachdenken behindert das spontane Hinschreiben; folgen Sie den ersten Impulsen (Perfektion aufgeben), überlassen Sie sich dem eigenen Ausdruck!

Und noch ein Tipp: Sich zu wiederholen ist oft ein hilfreiches Mittel, immer wieder in den Schreibfluss zu kommen. Wenn der Schreibfluss stockt, dann schreiben Sie einfach auf eine anderes Blatt, was da gerade geschieht, was „jetzt“ passiert, z.B.: es stockt, kein Gedanke stellt sich ein. Meistens geht es dann wieder weiter.

Ihre

Susanne Kieselstein

 

2 Kommentare

  1. Frauenchiemsee
    Mit 13 will N. auf eine Klosterschule. Sich nicht auf all das einlassen müssen, was auf einen jungen Menschen mit 13 in der Großstadt so alles einströmt.
    Als N. von dem Vorhaben nicht abzubringen ist, laden die Großeltern N. ein, mit ihnen in die Ferien zu fahren. Sie werden ein Klosterinternat besuchen.
    Dieses Kloster mitten im See, lange Anreise, aber alles so schön, auch die Umgebung, werden sie besuchen. Auch interessiert sie, ob es dort so ausschaut wie auf den Bildern, die sie davon gesehen haben.
    Grüne Wiesen und Felder umlagern eine schwere, solide Architektur, die schon viele Jahrhunderte allem Stand gehalten hat. Ein leichter Windzug umschmeichelt die Besucher, als sie den Hügel hinaufschreiten. Die Glocken des Kirchturms schlagen drei Uhr scheppernd, mit kurzem Hall. Die Sonne steht hoch und klar am blauen Himmel. In der Luft liegt der mild, herbe Geruch von frisch gemähtem Gras und von Heu, das auf der angrenzenden Wiese gemacht wird. Die Temperatur von N.s Mobiltelefon zeigt 25 Grad, südlich, mediterran.
    N. schlendert zum Eingang. Das Klingelschild trägt die Aufschrift: Internat. Im ersten Moment liest N. >Internet<, liest noch mal, findet an dem Wort Internat dann wenig Gefallen, zieht die Hand zurück, klingelt nicht. Auch für eine Besichtigung der Klosteranlage ist N. nicht zu begeistern. Die Großeltern nicken sich verständnisvoll zu, ziehen fast zeitgleich die Schultern ein wenig hoch, als wenn sie einander sagen wollten: So ist das mit 13 eben. Es folgt ein einvernehmlich, stummes Weiterfahren. Sie werden eine schöne Woche verleben, sie werden im See baden, am Ufer spazieren, Eis essen und abends Ausgehen. N. mag die Großeltern.
    Nach Rückkehr, geht es mit den Eltern die restlichen Sommerferien in den Süden, nach Frankreich, an‘s Meer. N. sieht Landstriche, die N. an das Kloster denken lassen, irgendwie ähnlich denkt N. und auch weit weg. N. versucht sich in der fremden Sprache, es klappt schließlich irgendwie. N. macht hier zum ersten Mal Dinge, die man mit 13 macht. N. ist glücklich und denkt an die Wiesen und Felder rund um das Kloster.
    Nach den Sommerferien wünscht sich N. ein Mofa.

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  2. Wie ich es sehe ! Kommentar zum Bild von W. Trübner : Sommerfrische
    Der Maler W. Trübner hat sein Bild Sommerfrische genannt.Bestimmt hat er es im Sommer gemalt und aus der Stimmung heraus auch so benannt.
    Wenn ich mir heute dasBild anschaue, dann sehe ich im ersten Moment keine Details einer Sommerfrische. Vielleicht könnte die große grüne Wiese mit dem satten Gras an Sommerfrische erinnern, obgleich im Sommer die Wiesen eigentlich nicht mehr grün sind. Ihr Bild ist bräunlich, gelb und ausgetrocknet wie Stroh, von der Sonne verbrannt.Warum also Sommerfrische? Könnte er auch Frühlingsfrische gemeint haben, die sich mit satten Farben zeigt?
    Wer hat hier Urlaub gemacht und sich in der Natur erholt? Gab es Unterkünfte in der Klosteranlage? Was reizte die Chiemseemaler, die sich hier trafen? Die Natur, die Stille? Das Kloster mit seinem Klockenturm wirkt ein wenig steif und nicht so passend zur Erholung und Urlaub.
    Heute gehen gestresste Damen und Herren aus der Arbeitswelt in solche „ Idylle „ um sich zu finden, Ruhe zu haben, Stress abzubauen und zu regenerieren in unserer hektischen Welt. Vielleicht gab es das auch schon zu W. Trübners Zeiten. Vielleicht nannte man es damals „ Sommerfrische „ vielleicht.
    Ich sehe jedenfalls einen Ort der Ruhe und Entspannung, einen Ort zum „ Erfrischen „
    Manchmal ist dann auch Sommer, also eine Sommerfrische. So hat W. Trübner ein Bild der Sommerfrische gemalt, nur eben ohne Sommer!

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